Nachdem der Mannschaftskampf gegen Darmstadt so bitterlich unnötig verloren wurde und damit die reale Aufstiegschance so bejammernswert begrub, galt es am vergangenen Sonntag gegen nominell bessere Bensheimer in der heimischen Schacharena nicht auch noch eine zweite Niederlage in Folge zu kassieren. Aufrappeln, abschütteln und nach vorne blicken waren angesagt!
An Brett 8 ergaunerte sich Karlheinz Gürtler sehr früh einen gesunden Mehrbauern in einer ansonsten soliden Stellung. Der übermächtigen Spielstärke seines Gegners allgegenwärtig, lenkte er dann aber ebenso früh in ein friedliches Remis ein. Rein schachlich, "auf dem Brett", war diese frühe Punkteteilung sicherlich nicht notwendig und ein Weiterspielen eher angebracht, jedoch psychologisch absolut nachvollziehbar. An den anderen Brettern startete es ruhig und lediglich der deutliche Entwicklungsnachteil an Brett 3 ließ die Kiebitze mit einem beklemmenden Gefühl zurück. Eine Mannschaftsniederlage war zu dieser Zeit nicht zu befürchten.
Nur wenig später lieferte auch Ralf an Brett 4 in gewohnter Manier ab: remis. Seine Aufstellung etwas weiter vorne in der Mannschaft erwies sich somit einmal mehr als im Saisonverlauf taktisch klug. Egalisiert er dort doch regelmäßig nominell überlegene Gegner und stärkt somit verlässlich die hinteren Bretter in Ladja´s Reihen.
An Brett 6 fühlte sich Carsten seiner Sache aufgrund der positionellen Anlage der Partie von Anfang an sicher. Obgleich auch sein Gegner diese Einschätzung im Nachgang zugegebenermaßen teilte, zeigte sich der Computer in der anschließenden Analyse en gros doch gänzlich unbeeindruckt. Lediglich an einer einzigen Stelle der Partie wählte Carsten "nur" die zweitbeste Fortsetzung und vergab dabei die Chance auf mehr. Die Punkteteilung nach gut 3,5 Stunden Spielzeit in einem Turmendspiel war somit auch hinsichtlich des Gesamtverlaufs der Partie gerechtfertigt.
Kurz zuvor hatte ProfDoc die Waffen strecken müssen; sein Gegner wusste den Entwicklungsvorteil am Königsflügel zu nutzen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Ladja an Brett 1 recht überraschend eine Figur weniger auf dem Brett; die dafür ergatterten Mehrbauern blieben bedeutungslos. Lediglich Maurice gab Anlass zu berechtigter Hoffnung auf den vollen Punkt. Wie bereits in der gesamten Saison, zeigte er auch an diesem Spieltag in solider Partieanlage gutes Stellungsverständnis und bestimmte das Geschehen auf dem Brett - es sollte dieses Mal verdienterweise mit dem vollen Punkt belohnt werden. An 5 hungerte Christian aufgrund einer zu langsamen sowie passiven Partieanlage - und verhungerte letztlich, ohne eigenes Gegenspiel etabliert zu haben.
Somit war den Anwesenden aufgrund der restlichen beiden Partien an den ersten beiden Brettern klar: gewinnen kann Ladja diesen Mannschaftskampf nicht mehr und nur eine wundersame Fügung könnte das Mannschaftsremis retten. Denn Jonny konnte das Mittelspiel zwar mit einem Mehrbauern ins Endspiel überführen, sah sich dabei aber dem gefürchteten ungleichfarbigen Läufer- und Turmendspiel ausgesetzt. Da war nichts zu machen. Also eigentlich: denn kampfeslustig und ehrgeizig reizte er den Gegner zu einer entscheidenden Ungenauigkeit und holte sich unerwartet den vollen Punkt.
Am Ende des Spieltages rettet Ladja im Heimspiel ein 4 zu 4 und liegt somit einen Spieltag vor Saisonende auf Platz 4.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen