11.11.2009

Kramnik legt nach


Die sechste Runde brachte zur Freude der Zuschauer viele kampfbetonte Partien. Die wohl konsequentesten "Nicht-Schieber", Ivanchuk und Morozevich, lieferten sich einen erbitterten Kampf auf dem ganzen Brett. Der Ukrainer konnte mit seinem mächtigen Läuferpaar am Ende den vollen Punkt einstreichen, nachdem Moros Königsangriff fehlgeschlagen war.
Boris Gelfand kam gegen einen erschreckend schwach spielenden Aronian zu einem feinen Sieg im Endspiel und rutscht damit auf den zwischenzeitlichen dritten Platz. Magnus kam mit den weißen Steinen spielend fast noch in Verlustgefahr gegen Anand. Der Inder hatte den kompletten Damenflügel abgefressen, wonach Carlsen just in time noch ein Dauerschach am Königsflügel produzieren konnte. Leko konnte seinen Vorteil gegen Svidler nicht ausbauen, sodass auch hier beide Spieler den Punkt teilten.
Die längste und vielleicht spannendste Partie des bisherigen Turniers lieferten sich Kramnik und Ponomariov. Da wurden Bauern, Qualitäten und Damen geopfert, ein König wanderte über das Brett und zum Schluss wurde sogar noch das bei vielen recht unbekannte Gewinnverfahren von Turm gegen Läufer bei beiderseitig vorhandenen h-Bauern gezeigt (vgl. Salwe-Rubinstein !) geboten. Ach ja: Kramnik gewann - und setzte sich damit wieder an die Spitze. Zwischenstand: Kramnik 4,5/6 , Anand 4, Gelfand/Ivanchuk 3,5. Einen kleinen Partieauszug gibt es für Interessierte hier. Und welches Zitat könnte zu dieser Partie besser passen als:
"Du musst Deinen Gegner in einen tiefen dunklen Wald führen wo 2+2=5 ist und wo der Weg, der wieder hinausführt, nur breit genug für einen ist."

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